Sonntag, 27. Oktober 2013

Album der Woche, Folge 119: LP Special - Rudimentary Peni - Death Church(1983)

Ich höre Rudimentary Peni schon ganz schön lange, allerdings habe ich mich nur oberflächlich mit der Band auseinandergesetzt. Auf diesjährigen Fluff Fest wurde es auch Zeit - der Klassiker "Death Church" wurde erworben und ich bin ein Bisschen mehr in das Peni Universum eingetaucht.

"Rudimentary Peni" steht eigentlich für "rudimentary penis". Der Bassist Grant Matthews kam auf die Idee zum Bandnamen als er Biologie studiert hat:

"When I was at school studying biology, we were told that in the fetal stage the clitoris is a rudimentary penis."

Musikalisch bewegen sich RP irgendwo zwischen britischen Anarchopunk und Deathrock. Textlich tatsächlich auch. Grant Matthews Texte sind größtenteils sozialkritischer Natur, die vom Sänger/Gitarrist Nick Blinko beschäftigen mit allerlei persönlichen Themen, die sich allesamt in seiner eigenen abstrakten Welt abspielen. Ähnlich geht es dem Artwork, dass ebenfalls Blinko erschaffen hat. Seine mit Tinte gezeichneten Bilder gehören zu den verstörendsten in meiner persönlichen Top 3000.

Zu meinen persönlichen Favoriten gehört der Song "Rotten To The Core"- ein Diss gegen Joe Strummer und John "Johnny Rotten" Lydon, die sich in Augen der Band Heuchler sind. Interessanterweise war es gang und gebe als Anarchopunkband sogenannte Punkgrößen zu kritisieren. Man schaue sich mal Crass oder Active Minds an. Zu den weiteren Favs gehört auch "Pig in a blanket":

"i tell you about the animals- how they suffer how they die, you try to hide guilty doubt- from me with an appeasing smile, you never want responsibility- for this murderous cruelty, the wasteful piles of blood-soaked bodies - you won't let your conscience see."

Da es, wie der Albumtitel schon verrät, oft um Kirche bzw. Religion geht bieten RP auch hinsichtlich dieser Themen mehrere Kracher wie "Army Of Jesus" oder das geniale "Blasphemy Squad" welches von religiösen Sittenwächtern handelt und schon verdammt gut von Police Bastard gecovert wurde.

In meinen Augen eine geniale, ungewöhnliche Band die es schafft gute Texte mit speziellen Klang als auch außergewöhnlichen Artwork zu vereinen. Top Sache!

10/10 Pfandflaschen
Daunlaud


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